Der Code of Conduct für eine nachhaltige Club- und Festivalkultur

Publiziert am 18.06.2025

Der Beitrag zeigt, wie Clubs und Festivals mit dem Code of Conduct von „Zukunft Feiern!“ konkrete Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gehen können. In zentralen Handlungsbereichen wie Energie, Mobilität, Zero Waste oder sozialer Verantwortung werden Ziele formuliert und vielfältige Maßnahmen vorgeschlagen. Der Code of Conduct kann als praxisnahe Grundlage genutzt werden, um ein eigenes, individuelles Nachhaltigkeitskonzept zu entwickeln und Klimaschutz langfristig im Veranstaltungsbetrieb zu verankern.

Einleitung

Der Code of Conduct für eine nachhaltige Club- bzw. Festivalkultur ist eine freiwillige Selbstverpflichtung zum ressourcenschonenden und klimafreundlichen Handeln. Die Musik- und Clubszene hat großes Potenzial, nachhaltigen Wandel voranzutreiben. Der Code of Conduct zielt darauf ab, effektive und sozialverträgliche Klimaschutzmaßnahmen im Club- und Festivalbetrieb erfolgreich umzusetzen. Clubbetreibende, Festivalmacher*innen, Open Air-Veranstalter*innen und Kollektive verpflichten sich mit der Unterzeichnung zu einer möglichst nachhaltigen Planung ihrer Events.

1. Der Code of Conduct „Zukunft Feiern!“

Der Code of Conduct enthält neben verpflichtenden Nachhaltigkeitszielen für unterschiedliche Handlungsbereiche auch praktikable, geringinvestive Maßnahmen, mit denen die Unterzeichnenden diese Ziele erreichen können.

  • Kommunikation: Transparente Nachhaltigkeitskommunikation, um Gäste, Künstler*innen und Beteiligte für Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren.
  • Energie: Nutzung erneuerbarer Energien, energieeffiziente Technik und optimierte Beleuchtung. Clubs und Festivals können durch den Wechsel zu Ökostrom und moderne Lichttechnik erhebliche Mengen CO2 einsparen.
  • Ressourcen: Reduktion von Wasser- und Papierverbrauch, nachhaltige Sanitärlösungen und umweltfreundliche Reinigungsmittel für Veranstaltungsorte.
  • Abfall: Einführung von Zero-Waste-Strategien, Mehrwegsystemen und konsequenter Mülltrennung in Clubs sowie auf Festivals.
  • Mobilität: Förderung nachhaltiger Anreisemöglichkeiten für Gäste, Künstler*innen und Crew, z. B. durch ÖPNV, Fahrradinitiativen und die Vermeidung von Flügen.
  • Soziale Verantwortung: Entwicklung von Awareness-Konzepten, Förderung von Diversität, Barrierefreiheit und Bildungsangebote zu sozialer Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
  • Catering: Angebot von regionalen, biologischen und überwiegend vegetarisch- veganen Speisen sowie konsequenter Einsatz von Mehrwegsystemen.
  • Naturschutz: Schutz von Veranstaltungsorten, Artenschutzmaßnahmen sowie Minimierung von Lärm- und Lichtverschmutzung.

Treibhausgasvermeidung: Reduktion der Emissionen durch energieeffiziente Technik, nachhaltiges Booking und Logistik sowie gezielte Kompensationsmaßnahmen.

2. Das Netzwerk „Zukunft Feiern!“

„Zukunft Feiern!“ ist ein bundesweites Netzwerk von Clubs und Festivals, die sich aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen. „Zukunft Feiern!“ beruht auf der gleichnamigen freiwilligen Selbstverpflichtung, die dabei hilft, Umweltbelastungen der Clubszene zu minimieren und die Veranstaltenden als praxisnahe Orientierung dient. Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit profitieren die Unterzeichnenden vom Erfahrungsaustausch innerhalb des Netzwerks und individueller Beratung. Viele Clubs und Festivals haben bundesweit bereits unterzeichnet und nachhaltige Maßnahmen umgesetzt. In Zusammenarbeit mit lokalen Clubverbänden in Hamburg, Köln, Bremen und Nordrhein- Westfalen wächst das Netzwerk stetig.

Das Projekt “Zukunft Feiern!” ist eine Kooperation des BUND Berlin e.V. und des clubliebe e.V.. Seit Juni 2022 wird das Projekt von der Livekomm unterstützt und gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Der Code of Conduct wurde im Berliner Projekt Clubtopia entwickelt, das sich dem Klima- und Umweltschutz innerhalb der Clubszene widmet.

Fazit

Nachhaltige Clubs und Festivals sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Herausforderungen. „Zukunft Feiern!“ zeigt, wie Klimaschutz und künstlerische Freiheit miteinander vereinbar sind. Das Netzwerk bietet Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und eine starke Gemeinschaft. Die Musik- und Veranstaltungsszene kann eine Vorreiterrolle im Klimaschutz übernehmen – und dabei weiterhin unvergessliche Erlebnisse schaffen. Denn eine nachhaltige Club- und Festivalkultur bedeutet nicht nur Verzicht, sondern die Möglichkeit, auch morgen noch gemeinsam zu feiern.