Der Green Club Guide: Virtuelle Klimaberatung für Clubs

Publiziert am 18.06.2025

Der Green Club Guide bietet Clubs und Veranstaltenden praktische, leicht umsetzbare Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Clubbetrieb – von Energieeffizienz bis Zero Waste. Die virtuelle Klimaberatung bietet umfassendes Wissen für einen umwelt- und klimafreundlichen Clubbetrieb. Konzipiert als praktischer Leitfade unterstützt der Green Club Guide die Szene dabei, klimafreundlich zu handeln und ihre Vorbildfunktion für den gesellschaftlichen Wandel wahrzunehmen.

Der Green Club Guide ist eine virtuelle Klimaberatung, die umfassendes Wissen für einen umwelt- und klimafreundlichen Clubbetrieb bietet. Im stressigen Cluballtag fehlt oft die Zeit, spezifische Lösungen für einen umwelt- und klimafreundlichen Clubbetrieb zu recherchieren oder sich das notwendige Wissen anzueignen. Der Green Club Guide liefert praktische Tipps, die sich auch mit geringen Investitionen umsetzen lassen.

Warum Nachhaltigkeit in der Clubszene verankern?

Clubs und Musikveranstaltungen sind das Herzstück der urbanen Kultur – sie verbinden Menschen, schaffen Erlebnisse und prägen das Nachtleben. Gleichzeitig belasten sie durch einen hohen Energieverbrauch, Abfall und CO2-Emissionen Umwelt und Klima. Ein durchschnittlicher Musikclub mit 300 Gästen verursacht jährlich rund 30 Tonnen CO2 – das entspricht dem Stromverbrauch von 30 Single-Haushalten. Der Green Club Guide liefert konkrete Lösungen für Clubbetreibende, um nachhaltiger zu handeln, Kosten zu senken und dabei Gäste und Mitarbeitende für Umweltbewusstsein zu sensibilisieren.

Die Handlungsfelder des Green Club Guide

Von energieeffizienten Geräten an der Bar oder auf dem Dancefloor über klimafreundliches Heizen und Lüften bis hin zu Zero Waste, Mobilität und Kommunikation: Der Guide führt die Leser*innen Schritt für Schritt durch den Club und erklärt, wie die einzelnen Bereiche nachhaltiger gestaltet werden.

1. Strom & Effizienz

Der größte Stromverbrauch im Club entfällt auf Kühlung, Licht und Musikanlagen. Ein Club, der zertifizierten Ökostrom nutzt, senkt seine CO2- Emissionen um bis zu 85%. Der Wechsel zu Ökostrom, LED-Beleuchtung und energieeffizienten Kühlgeräten reduziert nicht nur Emissionen, sondern spart langfristig Geld.

2. Heizen & Lüften

Wärmerückgewinnungssysteme, gut eingestellte Lüftungsanlagen und optimiertes Heizverhalten helfen, Energie zu sparen. Messgeräte und Sensoren unterstützen dabei, ein gutes Raumklima einzustellen und Temperatur,

Luftfeuchtigkeit und CO2- Gehalt zu messen. Maßnahmen wie die Isolierung von Fenstern und Türen, regelmäßige Entlüftung von Heizkörpern und programmierbare Thermostatventile können Heizkosten um bis zu 20% senken.

3. Wasser & Putzen

Toiletten, Urinale und Waschbecken sind oft unterschätzte Wasserverbraucher. Wassersparende Spülkästen mit Spülstopptaste, wasserlose Urinale und Missoirs sowie elektronische Armaturen reduzieren dahingegen den Verbrauch. Zusätzlich kann durch umweltfreundliche Reinigungsmittel Trinkwasser geschont werden.

4. Zero Waste

Müllvermeidung ist ein zentrales Thema. Clubs können durch Mehrwegsysteme, Mülltrennung und Recyclingmaßnahmen Ressourcen sparen. Allein durch die Nutzung von Mehrwegbechern sparen Clubs jährlich ca. 50.000 Einwegbecher und reduzieren ganz nebenbei auch ihre Müllkosten. Auch DIY, Müllvermeidungsstrategien und zirkuläres Bauen unterstützen dabei, dass Abfall erst gar nicht entsteht.

5. Mobilität

Die An- und Abreise von Gästen und Künstler*innen ist ein großer CO2-Faktor. Clubs können durch regionales Booking und den Hinweis auf eine umweltfreundliche Anreise nachhaltige Alternativen fördern. Die App Crowd Impact hilft beispielsweise Clubs oder Festivals, die CO2-Emissionen der An- und Abreise ihrer Gäste zu erfassen. Durch eine regionale Beschaffung von Getränken und Gütern werden unnötige Fahrten vermieden.

6. Kommunikation

Ein nachhaltiger Club sollte seine Gäste und das Team aktiv einbinden. Klare Kommunikation über umweltfreundliche Maßnahmen auf Social Media, Plakaten und in Gesprächen schafft Bewusstsein und Akzeptanz. Dadurch wird Nachhaltigkeit sichtbar gemacht und das Team, Lieferant*innen, die Nachbarschaft sowie Gäste inspiriert.

7. Beratung & Förderung

Es gibt Beratungsstellen, Initiativen und Förderprogramme, die Clubs unterstützen, ihre Location umweltfreundlicher zu gestalten. Darunter befinden sich Programme für energieeffiziente Klimatechnik oder Gebäudesanierung sowie Schallschutzmaßnahmen. Beratungsprojekte bieten Clubs Weiterbildung, Vernetzung und Consulting zur nachhaltigen Veranstaltungsorganisation.

Den Green Club Guide gibt es zum Download für alle Lebenslagen: Als Desktop-, Smartphone oder tintesparende Druckversion. Auch eine englische Version ist zum

Download verfügbar. Der Leitfaden wird von Praxisbeispielen, Anleitungen und Checklisten sowie den Erklärvideos den „Green Club Tutorials“ ergänzt.

Der Green Club Guide ist ein Projekt des clubliebe e.V., des BUND Berlin e.V. und der Clubcommission Berlin und wurde bis 2024 jährlich mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt inhaltlich, optisch und medial aktualisiert.

Fazit: Nachhaltigkeit als Chance für die Clubszene

Der Green Club Guide zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine Verantwortung, sondern auch eine Chance ist. Durch bewusste Entscheidungen können Clubs nicht nur ihre ökologischen Fußabdrücke verringern, sondern auch Kosten senken und sich zukunftssicher aufstellen. Wer jetzt handelt, macht die Clubszene langfristig fit für eine nachhaltige Zukunft – und sorgt dafür, dass Tanzen und Feiern auch in den kommenden Jahrzehnten klimafreundlich möglich bleibt.